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Tipps gegen Pilze im Rasen

Ringförmige Pilzgeflechte im Rasen, sogenannte Hexenringe, sehen zwar interessant aus, sind echten Rasenfans aber ein Dorn im Auge. Mit diesem umfangreichen Maßnahmen-Paket werden Sie die Pilze wieder los.

Pilze bilden im Rasen oft sogenannte Hexenringe. Als Hexenring bezeichnet man runde Pilzgeflechte aus zwei bis fünf Zentimeter hohen Hutpilzen, die gelegentlich im Rasen und auf Wiesen auftreten. Die ringförmige Gestalt entsteht, weil das unterirdische Pilzgeflecht (Myzel) von einem zentralen Punkt aus nach außen wächst und so eine immer größere Fläche bedeckt. An den Enden wachsen die Fruchtkörper, die eigentlichen Pilze, aus dem Boden. Sie tragen Sporen, über die sich das ganze Pilzgeflecht vermehrt. Im Innern des Kreises stirbt das Myzel ab, sobald die verwertbare organische Substanz im Boden zersetzt ist.

Es gibt verschiedene Pilzarten, die Hexenringe ausbilden können. Einige besitzen ein stark wasserabweisendes Myzel, das den Rasenvertrocknen lässt. Hexenringe treten besonders auf nährstoffarmen, sandigen Böden auf. Unzersetzte organische Substanzen in der Grasnarbe, sogenannter Rasenfilz, und eine schlechte Bodendurchlüftung fördern den Pilzbefall. 

Einen 100%tigen Schutz vor Hexenringen gibt es zwar nicht, man kann aber mit einer guter Rasenpflege die Widerstandsfähigkeit der Rasenfläche deutlich erhöhen und sogar die Ausbreitung eines vorhandenen Hexenrings stoppen. Neben einer ausgewogenen Nährstoffversorgung sollte man vor allem darauf achten, dass sich nicht zu viel Rasenfilz bildet. Werden die Mährückstände in der Grasnarbe nicht vollständig zersetzt, sind sie ein idealer Nährboden für Pilzsporen. Entfernen Sie den Rasenfilz daher regelmäßig mit einem Vertikutierer oder Rasenlüfter und düngen Sie Ihren Rasen ein- bis zweimal im Jahr mit einem Langzeit- Rasendünger. Da Pilze besonders bei Kaliummangel auftreten, sollten Sie den Rasen im Spätsommer zusätzlich mit einem kaliumreichen Rasen-Herbstdünger versorgen. Er steigert außerdem die Frosthärte der Rasengräser.

Bekämpfung der Hexenringe bitte umblättern

Bekämpfung der Hexenringe

Sind Hexenringe erstmal da, können sie sehr hartnäckig sein. Mit dem Einsatz herkömmlicher Fungizide ließe sich das Problem zwar lösen, sie sind nach dem Pflanzenschutzgesetz für Rasenflächen im Haus- und Kleingarten aber nicht zugelassen. Zudem würde man damit auch nützliche Pilze im Boden abtöten. Das ist nicht empfehlenswert, da sie sich ebenfalls von unzersetzter organischer Substanz im Boden ernähren und als Nahrungskonkurrenten der lästigen Pilze gefördert werden sollten.

Bewährt hat sich als Bekämpfungsmethode das Lockern und durchdringende Wässern des Boden im Bereich der Hexenringe. Das funktioniert im Frühling oder Herbst am besten. Stechen Sie eine Grabegabel im Bereich des Hexenrins tief in den Boden ein und zerreißen Sie das Myzel an möglichst vielen Stellen durch leichtes Anheben der Grasnarbe. Anschließend sollten Sie den Rasen im Bereich des Hexenrings großflächig durchdringend wässern und mindestens eine Woche lang Staunass halten. Wenn im Breich des Hexenrings Trockenschäden auftreten, können Sie das Gießwasser mit Kaliseife und Spiritus, oder einem speziellen Benetzungsmittel (z.B. "Wetting Agent") anreichern, um die Benetzung des wasserabweisenden Pilzgeflecht zu verbessern. Als begleitende Maßnahme sollten Sie die Rasenfläche vertikutieren oder lüften und einen Rasen-Herbstdünger ausbringen.

Wenn diese Methode auch nach mehrmaliger Wiederholung nicht zum Erfolg führt, hilft meist nur noch ein Bodenaustausch. Wer es nicht eilig hat, sollte versuchen, den Pilz durch regelmäßiges Entfernen des Rasenfilz und anschließendes Auftragen einer 2-3 cm starken Sandschicht langsam "auszuhungern". Verbleibende Kahlstellen im Rasen kann man nach erfolgreicher Beseitigung des Hexenrings mit frischen Saatgut nachsäen.

Quelle: Kitaiyo/wikimedia commons;Text: Folkert Siemens