Ursachen für Unkraut im Rasen

Die häufigste Ursache für Unkrautwuchs in der Rasenfläche ist Nährstoffmangel. Wird dieser nicht gedeckt, wachsen die Gräser schwächer, der Rasen wird immer lückiger und die gut angepassten Unkraut-Arten gewinnen die Oberhand. Besonders schnell geht das, wenn neben dem Nährstoffmangel im Sommer auch noch das Wasser knapp wird und die Gräser verdorren. Sie können sich zwar bis zu einem gewissen Grad aus ihrem Wurzelwerk regenerieren, aber die Rasenunkräuter sind in der Regel viel schneller wieder da.

Ein wirksamer Schutz vor Rasen-Unkräutern ist – neben guter Düngung, Bewässerung und einer hochwertigen Saatgut-Mischung – auch die richtige Schnitthöhe beim Rasenmähen, weil das Rasen-Unkraut nur bei guter Belichtung keimt. Vier Zentimeter Schnitthöhe haben sich als ausreichend erwiesen. Die Gräser werfen dann immer noch genug Schatten, um die Keimung der meisten Unkrautsamen zu verhindern.

Chemische Unkrautbekämpfung

Rasen-Unkrautvernichter beinhalten als Wirkstoffe naturidentische, chemisch nachgebaute Pflanzenhormone. Diese sogenannten Wuchsstoffe lösen in hohen Konzentrationen bei allen zweikeimblättrigen Pflanzen, zu denen auch die Rasenunkräuter zählen, ein unkontrolliertes Wachstum aus, das schließlich zum Absterben der Unkraut-Arten führt. Auf einkeimblättrige Pflanzen wie die Rasengräser haben diese Wuchsstoffe hingegen keine Wirkung. Die Herbizid-Lösung kann mit Gießkanne oder Rückenspritze ausgebracht werden. Bringen Sie das Präparat möglichst nur auf den verkrauteten Stellen im Rasen aus, damit Sie mit möglichst wenig Herbizid  auskommen.
Neben flüssigen Präparaten zur Unkrautbekämpfung im Rasen gibt es auch Kombinationsprodukte aus Dünger und granuliertem Unkrautvernichter. Wichtig ist, dass der Rasen bei der Ausbringung feucht ist, damit die feinen Körnchen an den Blättern kleben bleiben. Beachten Sie auch, dass sich trotz der breiten Wirkung der meisten Rasenherbizide nicht alle Rasen-Unkräuter gleich gut bekämpfen lassen. Grundsätzlich gut bekämpfbar sind Löwenzahn, Weißklee, Gänseblümchen und Wegerich-Arten. Gegen Ehrenpreis-Arten, Gundermann, Sauerklee und Hahnenfuß sind die meisten Präparate hingegen nur eingeschränkt wirksam.

Lücken im Rasen nach säen

Die meisten Unkraut-Arten sind vier bis sechs Wochen nach der Unkrautbekämpfung abgestorben. Nach etwa acht Wochen sollten Sie alle lückigen Stellen mit einem Handvertikutierer oder einem kleinen Rechen auflockern und mit frischen Rasensamen nach säen, damit sich dort kein neues Unkraut ansiedeln kann.

Bekämpfung mit kochendem Wasser

Mit kochendem Wasser bekommen Sie Ihr Unkraut ruck zuck weg. Einfach über die Pflanzen gießen, anschließend trocknen lassen und entfernen. Durch das Abbrühen wird der empfindliche Organismus der Pflanze zerstört. Und das Beste daran: Diese Methode ist äußerst effektiv und ökologisch vollkommen unbedenklich.

Unkraut nicht blühen lassen

Bei Unkräutern, die sich durch Samen vermehren, ist es besonders wichtig, dass Sie frühzeitig entfernt werden. Wenn Sie gerade keine Zeit zum Jäten haben, schneiden Sie zumindest die Blütenköpfe ab, damit sich die Samen gar nicht erst entwickeln können.

Gemeine Pfahlwurzeln

Eine weitere hilfreiche Waffe im Kampf gegen mehrjährige Unkräuter ist der Pfahlwurzelstecher. Mit diesem Werkzeug sticht man dicht neben der Pflanze ein - beispielsweise beim Löwenzahn, rüttelt die Erde etwas auf und kann dann Pflanze und Wurzel problemlos entfernen. Andernfalls reißt man sie nur ab, so dass ein erneutes Treiben des Wildkrauts vorprogrammiert ist.