Das Giersch- Unkraut
Dieses Wurzelunkraut vermehrt sich durch jedes noch so kleine Wurzelstückchen! Deshalb führt jede Bodenbearbeitung zu einer Vermehrung. Pflanzenschutzmittel, die aufgestrichen werden, sind nur bedingt einsetzbar. Diese Mittel verbrennen die Pflanzen und lassen die Wurzel absterben.
Wo die Möglichkeit besteht kann man die befallenden Beete mit einer schwarzen Mulchfolie abdecken. Dann überdecken Sie diese mit Kompost oder normaler Gartenerde. Nach 2-3 Jahren hat die Mulchschicht den Giersch absterben lassen.
Um normale Beete gierschfrei zu halten, muss man fleißig jedes bisschen Grün vom ersten Erscheinen an möglichst sofort mit Wurzel entfernen.
Giersch die Heilpflanze
Volkstümlich auch Dreiblatt, Erdholler,Girsch, Geißfuß, Hinfuss, Podagariakraut, Podagrakraut, Zaun-Giersch, oder Zipperleinkraut genannt.
Geschichtliches
Als Wildgemüse dürfte Giersch schon in der Steinzeit gegessen worden sein. Der Name (Aegopodium) leitet sich aus den grieschischen Wörtern für Ziege und Füßchen her, wegen der einem Ziegenfuß ähnelden Kronblätter. Nach der mittelalterlichen Signaturrenlehre ist Giersch deshalb für die Behandlung von Gicht in Füßen geeignet. Der Giersch war Bestandteil von Suppen bei einigen Königshäusern eine geschätzte Delikatesse.
Sammeltipps
Die aromatischen und leicht bitteren frischen Triebe und jungen Blätter im Frühling ernten, diese wie Spinat oder Salat zubereiten. Sollten Sie im Wald sammeln, bitte gründich waschen (Fuchsbandwurm) ! Die alten Blätter eignen sich als Petersilienersatz in Suppen, Gemüsegerichten und Aufläufen. Die reifen Samen eignen sich als Gewürz. Zum Trocknen sammelt man das Kraut kurz vor der Blüte und hängt die Pflanze gebündelt an einem schattigen und luftigen Ort auf.
Pflanzenbeschreibung
Giersch ist in ganz Europa heimisch und wächst in Wäldern, Wiesen und Gärten. Die Stauden werden 30-60 cm hoch. Der Stengel ist hohl und kantig, die Blätter doppelt und dreizähnig.Die Blüte findet zwischen Juni und August statt. Die Blütendolde ist 15-25 strahlig. Hieraus entwickelt sich im Herbst der Samen. Die eiförmigen, glatten Früchte sind ca 3-4 mm lang. Die weißen Wurzeln sind leicht giftig.
Heilwirkung
Die abführende, antirheumatische, beruhigende, entwässernde, entzündungshemmende, harnsäurelösende, harntreibende, verdauungsfördernde Wirkung wird homöopathisch bei Blasenentzündungen, Durchfall, Gicht, Hämorrhoiden, Ischias, Rheuma, Skorbut, Übergewicht, Verdauungsschwäche und Wundbehandlungen eingesetzt.
Tee
2 Esslöffel auf 250 ml Wasser. Kraut mit heißem Wasser übergießen, 5 Min. ziehen lassen und abseihen.
Frischsaft
Eine 10tägige Frühjahrskur. Aus frischen Trieben Saft pressen und 1:5 mit Mineralwasser oder Buttermilch verdünnen. Am ersten Tag 1 Esslöffel, am zweiten Tag 2 Esslöffel usw... Soll den Stoffwechsl anregen, entschlacken und entgiften. Vorsicht: Zuviel Frischsaft ergibt einen Durchfall.
Umschläge
Das frische zerquetschte Kraut wird als Umschlag auf die betroffene Körperstelle gegen Gicht und Rheuma aufgebracht. Praktisch ist das zerquetschte Kraut bei Wanderungen gegen Insektenstiche.
Badezusatz
Zubereitung wie Tee. Als Sitzbad gegen Hämorrhoiden.
Inhaltstoffe
ätherisches Öl, Chlorogensäure, Cumarine, Flavonoglykoside, Harz, Hyperosid, Isoquercitrin, Kaffeesäure, Kalium, Phenolcarbonsäure, Polvine, Vitamin C